Folge 1-2 Michael Beismann Regionalsynergie

Podcast Bewanderte Gedanken

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Bergtouren sind oft ein schmaler Grat. Auf der Herzass-Runde rund ums Villgratental ist das eher nicht so. Obwohl sich die Menschen in dem Osttiroler Landstrich seit Jahren auf einer Gratwanderung befinden. Sie sträuben sich gegen die Auswüchse des Massentourismus. Den Villgratern geht es nicht um das schnelle Geld. Hier ist das Wort Nachhaltigkeit keine hohle Phrase, sondern gelebter Alltag. Auf der Herzass-Runde kann man sehen, spüren, schmecken und darüber sprechen.

Damit das auch künftig so ist, denken die Menschen an das Morgen. Auch mit Expertise von außen. Zum Beispiel mit dem Innsbrucker Geografen Michael Beismann. Der Wissenschaftler berät kleine Dörfer und Talschaften. „Ich lebe und arbeite am liebsten im abgelegenen ländlichen Raum und kümmere mich da um möglichst kleine Dörfer, die selbstständig bleiben und wieder zu einem lässigen dynamischen Lebensort werden wollen“, sagt „DaMuch“, wie sich Beismann nennt. Er begleitet uns auf der zweiten Etappe der Herz-Ass-Runde.

Es geht durch das Winkeltal, einem Seitenstrang des Villgratentals. Links und rechts schmiegen sich sattgrüne Wiesen an die steilen Hänge, die seit jeher landwirtschaftlich genutzt werden. Doch der globale Wettbewerb setzt die Menschen zunehmend unter Druck. Beismann glaubt aber an eine Zukunft.  Denn im Laufe seiner Untersuchungen hat er festgestellt,
 

dass die Überlebenschancen so ganz entlegener Täler wahrscheinlich damit zusammenhängen, dass man wieder beginnt, alles was vorhanden ist vor Ort, so miteinander zu verbinden, dass es insgesamt wieder zu funktionieren beginnt.“

 

Den Tod ganzer Dörfer abwenden – das ist das Ziel. Aber dazu braucht der Experte die Menschen vor Ort. Niemand kennt sich besser aus, als die Einheimischen. Nur: Ihr Wissen wird nach Ansicht des Geografen viel zu wenig genutzt. Im Gegenteil. Die Menschen pendeln zwischen Arbeitsplatz und Zuhause.
 

Das macht etwas mit einer Talgesellschaft. Wenn die aktivsten Menschen ihre Energie, ihre Expertise, ihr Herzblut jeden Tag beim Tal hinaustragen, in einer Stadt ihre ganze Energie und Expertise abladen und müde nachhause kommen. Also, dass das kein guter Ansatz ist, erklärt sich von selbst“,


findet der Wissenschaftler für den seine Arbeit mehr als nur Broterwerb ist.

Wie also dann nach vorne schauen? Darüber gibt Beismann im zweiten Teil der Podcast-Reihe „Bewanderte Gedanken“ Auskunft. Impulse für Leute, die ihre Wurzeln nicht kappen und den Tourismus dennoch als wichtiges Standbein ausbauen möchte.
 

Denn Gäste bringen viel mehr mit als nur gut gefüllte Geldbeutel.“


Auch ins Winkeltal bis zur Volkzeiner Hütte. Etappe zwei auf der Herz-Ass-Runde. 

 

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Jörg Wunram, geboren in Weißenohe (Fränkische Schweiz), lebt seit vielen Jahren in Hamburg, arbeitet als Journalist und Autor, vor allem für Hörfunk, Print und Online. Zahlreiche Features, Reportagen und Blogs stammen aus seiner Feder. Aufnahmegerät, Notebook und Kamera hat er meist dabei, wenn er wieder einmal auf Reisen ist, und er seiner Lieblings-Beschäftigung nachgeht. Am liebsten in der Natur. Im Wald, in den Bergen und am Meer.

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