Es geht durch das Winkeltal, einem Seitenstrang des Villgratentals. Links und rechts schmiegen sich sattgrüne Wiesen an die steilen Hänge, die seit jeher landwirtschaftlich genutzt werden. Doch der globale Wettbewerb setzt die Menschen zunehmend unter Druck. Beismann glaubt aber an eine Zukunft. Denn im Laufe seiner Untersuchungen hat er festgestellt,
„dass die Überlebenschancen so ganz entlegener Täler wahrscheinlich damit zusammenhängen, dass man wieder beginnt, alles was vorhanden ist vor Ort, so miteinander zu verbinden, dass es insgesamt wieder zu funktionieren beginnt.“
Den Tod ganzer Dörfer abwenden – das ist das Ziel. Aber dazu braucht der Experte die Menschen vor Ort. Niemand kennt sich besser aus, als die Einheimischen. Nur: Ihr Wissen wird nach Ansicht des Geografen viel zu wenig genutzt. Im Gegenteil. Die Menschen pendeln zwischen Arbeitsplatz und Zuhause.
„Das macht etwas mit einer Talgesellschaft. Wenn die aktivsten Menschen ihre Energie, ihre Expertise, ihr Herzblut jeden Tag beim Tal hinaustragen, in einer Stadt ihre ganze Energie und Expertise abladen und müde nachhause kommen. Also, dass das kein guter Ansatz ist, erklärt sich von selbst“,
findet der Wissenschaftler für den seine Arbeit mehr als nur Broterwerb ist.
Wie also dann nach vorne schauen? Darüber gibt Beismann im zweiten Teil der Podcast-Reihe „Bewanderte Gedanken“ Auskunft. Impulse für Leute, die ihre Wurzeln nicht kappen und den Tourismus dennoch als wichtiges Standbein ausbauen möchte.
„Denn Gäste bringen viel mehr mit als nur gut gefüllte Geldbeutel.“
Auch ins Winkeltal bis zur Volkzeiner Hütte. Etappe zwei auf der Herz-Ass-Runde.